In den Untergrund: Coober Pedy

Australien hat viele spektakuläre Attraktionen zu bieten, aber eine der ungewöhnlichsten, vielleicht sogar skurrilsten Sehenswürdigkeiten dürfte das kleine Städtchen Coober Pedy sein. Obwohl der Ort in der Mitte von Nirgendwo in South Australia liegt und es hier unwirtlich, heiß und trocken ist, zieht es immer mehr Touristen dorthin. Der Grund: In Coober Pedy spielt sich das Leben unter der Erde in gebuddelten Löchern ab. Mit Kirchen, Geschäften und allem drum und dran.

Dass es diesen Ort im Niemandsland – 563 km sind es bis nach Augusta und 688 km bis nach Alice Springs – überhaupt gibt, ist dem Opalvorkommen in der Region zu verdanken. Das wurde eher zufällig im Jahr 1915 entdeckt und seither zieht es Menschen aus aller Welt hierher. Heute erstreckt sich das Opalgebiet über etwa 5.000 Quadratkilometer und liefert 70 Prozent der Opale, die weltweit verkauft werden. Coober Pedy ist das Zentrum dieser Edelsteinindustrie und zählt um die 4.000 Einwohner. Etwa die Hälfte von ihnen lebt unter der Erde.

Was absurd anmutet, ist den schwierigen Lebensbedingungen im australischen Outback geschuldet. Spitzentemperaturen zwischen 35 und 45 Grad im Schatten (den es praktisch nicht gibt) und häufige Sandstürme sind auf Dauer schwer auszuhalten. Wie viel angenehmer ist es doch in den kühlen Stollen unter der Erde, wo eine konstante Temperatur von etwa 24 Grad herrscht und kein Sturm den Sand in die Wohnung bläst. Hinzu kommt, dass sich hier das harte Erdreich bestens für das Graben großer, stabiler Höhlen eignet. Das Ergebnis ist eine Stadt unter der Erde, die von den australischen Ureinwohnern „weißer Mann im Loch genannt wird“, „Coober Pedy“.

Die wüstenartige Mondlandschaft mit den kraterähnlichen Löchern und ein paar vereinzelten Häusern lässt in keinster Weise auf das rege und bunte Leben im Untergrund schließen. Neben mehreren Kirchen wie der Saint Peter Catholic Church oder der Serbian Orthodox Church gibt es Restaurants, Geschäfte, Galerien, Hotels und sogar einen Campingplatz. Die Räumlichkeiten sind weitläufig und mit Tunneln verbunden. Die meisten Wohnungen werden in Hügel reingefräst und kosten in etwa dasselbe, wie ein ortsübliches, normales Haus.

Touristen können in Coober Pedy durch das unterirdische Städtchen schlendern, Opalminen und sogar private Wohnungen besichtigen oder das Umoona Opal Mine & Museum besuchen. Wer mag, kann das sogenannte „Noodling“ ausprobieren, das Suchen nach Opalen in Geröll. Wer nicht fündig wird, kann sich in den zahlreichen Geschäfte auch ein oder zwei der hübschen Edelsteine kaufen.

Wegen der einzigartigen Landschaft wurde die Region immer wieder als Kulisse für große Kinofilme genutzt, darunter auch für „Mad Max III“, dessen Hauseingang heute noch zu besichtigen ist. Und an der Hutchinson Street ist das Raumschiff von Vin Diesel aus dem Film „Planet der Finsternis“ ausgestellt, überirdisch.

Schon wegen der relativ langen Anreise nach Coober Pedy empfiehlt sich die Übernachtung in einem der unterirdischen Hotels – fraglos eine ganz besondere Erfahrung.

» Hier drei Übernachtungstipps für Coober Pedy

Lookout Cave Underground Motel

bietet von Einzelzimmern bis hin zu voll ausgestatteten Apartments Räume in allen Größenkategorien. Sehr beeindruckend ist der riesige Hallway zu den Räumen.

Weitere Informationen: thelookoutcave.com

Desert View Apartments

Großzügige Ferienwohnungen unter der Erde, dazu einen Pool unter freiem Himmel und eine Terrasse mit Blick auf die einzigartige Landschaft.

Weitere Informationen: https://desertview.com.au/

Radeka’s Downunder

Hier wohnt der Gast in einer ehemaligen Opalmine im Zentrum der Stadt.

Weitere Informationen: radekadownunder.com.au

Sollten Sie jetzt Lust bekommen, diesen wirklich einzigartigen Ort zu besuchen, wenden Sie sich einfach an unsere Australien-Spezialisten. Wir planen im Rahmen Ihrer persönlichen Tour gerne einen Abstecher nach Coober Pedy ein und kümmern uns natürlich auch um das Hotel vor Ort.

Fotos: Lodo27, Nachoman-au & Frans-Banja Mulder; CC BY-SA 3.0 & Thomas Schoch  CC BY-SA 2.5 via Wikipedia

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