Der Hinchinbrook Island Nationalpark in Queensland

Australiens größter Nationalpark ist schon von weithin sichtbar, denn seine massiven Granitfelsen ragen aus dem Meer hervor, wo die Wellen hart an das Ufer schlagen. Hinchinbrook Island ist eine dramatische und bildgewaltige Insel voller Leben. Die knapp 400 Quadratkilometer lange Insel liegt dreißig Kilometer vor der Cassowary Coast nordöstlich von Queensland.

Tausende von Jahren lang war sie Stammesgebiet des Bandjin Aborigine Stammes, dessen Spuren noch heute überall auf Hinchinbrook Island zu finden sind. Mit Eintreffen der Europäer wurden die Ureinwohner vertrieben, doch die dichte und teils unwirtliche Vegetation machte permanente Siedlungen auf der Insel unmöglich. Heute ist Hinchinbrook Island ein wahres Paradies für seltene Vögel, Reptilien und kleinere Säugetiere und gilt als Australiens vielfältigster Nationalpark.

Die Vegetation alleine lässt den Besucher staunen: Von Mangrovenwäldern bis zu windgepeitschten Heidelandschaften, von Regenwäldern bis zu trockenen Eukalyptuswäldern findet man auf den 400 Quadratkilometern beinahe jede Vegetationszone. Die großen Höhenunterschiede auf der Insel machen es möglich.
Es lohnt sich, die Insel langsam und bedächtig zu erwandern, denn mit jedem Kilometer verändern sich sich Landschaft und Klima dramatisch.

Etwa vier Tage lang braucht man, um auf dem Thorsborne Trail (benannt nach den Naturforschern Margaret und Arthur Thorsborne) über die gesamte Insel zu wandern. Der Pfad ist gut befestigt und markiert, ein Verlaufen ist damit also ausgeschlossen. Für Sicherheit sorgen auch Park Ranger, bei denen Sie sich vor Beginn Ihrer Wanderung anmelden müssen. Dennoch sollte man unbedingt die richtige Ausrüstung, festes Schuhwerk und vor allem ausreichend Wasservorräte bei sich haben. Zelten ist im  Hinchinbrook Island National Park gestattet, allerdings muss man sich hierfür vorher eine Genehmigung ausstellen lassen: Dies besorgen lokale Reiseanbieter und auch Hotels rund um die Gegend gegen eine geringe Gebühr. Für den Nationalpark selbst wird kein Eintritt fällig, eine kleine Spende ist dennoch willkommen.

Mit dem Wassertaxi erreicht man die Insel innerhalb weniger Minuten. Von der Küste aus, wo flache Sandstrände und Palmenhaine die Landschaft prägen, führen Wege bis ins Innere der Insel, die bald steil ansteigen. Abseits der Küste dominieren Felsen und neblig-feuchte gebirgige Landschaften die nach und nach in Heideland übergehen. Auch findet man hier die dichten Regen- und Eukalyptuswälder und kann die einzigartige Flora und Fauna bewundern.

Zahlreiche seltene Vögel wie der Cockaboora haben auf der Insel ein einzigartiges Habitat gefunden. Vor der Insel sieht man immer wieder Dugongs und Delfine kreuzen und auch große Meeresschildkröten sind hier heimisch. An einigen der Stränden ist das Baden erlaubt (bitte auf die Schilder achten). Hier liegt auch das einzige Resort der Insel, das Hinchinbrook Island Resort, wo Sie auch übernachten können, sollten Sie nicht im Nationalpark zelten wollen.

Um die fragile Naturlandschaft zu schonen, sind pro Tag nur 40 Wanderer im Nationalpark erlaubt – eine Voranmeldung für Ihren Ausflug in den Hinchinbrook Nationalpark ist also empfehlenswert. Das Resort selbst, das außerhalb des Parks liegt, hat kein Limit, sodass Sie hier vor oder nach Ihrer mehrtägigen Wanderung in aller Ruhe ausspannen und die atemberaubende Aussicht genießen können.


Fotos: Hinchinbrook Island by http://www.rainforest-facts.com – CC BY-SA 3.0 & Cardwell by robstephaustralia – CC BY-SA 2.0 & Banksia by tgerus – CC BY-SA 2.0 & Mangrovenchannels by CSIRO – CC BY-SA 2.0 // Alle via Wikipedia.

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