Eins der kulturell vielfältigsten und spannendsten Länder Südostasiens ist zweifellos Papua-Neuguinea. Alleine 750 verschiedene Papuasprachen und die dazugehörigen Kulturen gibt es in der Region – da kommen selbst Ethnologen manchmal ins Schwitzen. Wer sich für die vielseitige Kulturlandschaft und die Menschen von Papua-Neuguinea interessiert, dem sei dieses Buch wärmstens ans Herz gelegt. Als Einstiegslektüre eignet sich das Werk von Miriam und Roland Grave bestens, um sich mit den Gegebenheiten des Landes vertraut zu machen. Das Buch behandelt, teils als Erlebnisbericht, teils als wissenschaftliches Werk, die Stämme und Kulturen Papua-Neuguineas sowie der Region Melanesien. Spannend geschrieben erinnert es stellenweise an ein Abenteuerbuch, lässt jedoch die Ethnologie nicht außer acht.
Gerade wer eine spannende und doch informative Urlaubslektüre sucht, wird mit „Unter Papuas und Melanesiern“ seine wahre Freude haben, denn das Buch eignet sich prima zum Stöbern und Schmökern. Begonnen wird mit einem kleinen Exkurs in die Vorgeschichte und Kolonialgeschichte Papua-Neuguineas, das noch heute in zwei Teile geteilt ist und im Westen zu Indonesien gehört.
Im Anschluss werden in lebendigen Berichten einige der Völker und Kulturen Papuas vorgestellt: Die Stämme des Berglandes, der Tiefländer und Täler und schließlich die Kulturen die sich an den Küsten und den kleinen Inseln im Osten des Landes niedergelassen haben. Einige dieser weit versprengten Völker sind bis heute nahezu von der Außenwelt abgeschnitten und haben nur sehr wenig Kontakt zu Weißen. Man lernt die Baumhausmenschen kennen und erfährt, was es tatsächlich mit den Kannibalen der Marind-Anim in Westneuguinea auf sich hat in welchem Zusammenhang diese Riten mit ihrer Religion stehen. Man erfährt Wissenswertes über die Kunst der verschiedenen Stämme und darüber, wie sie es geschafft haben, ihre Kultur trotz Kolonisierung zu erhalten. Alles in allem ein lesenswertes Buch mit zahlreichen Bildern und einer Unmenge an Hintergrundwissen.