Sollten Sie demnächst nach Fidschi reisen und dort für – sagen wir einmal, sieben Dollar, einkaufen, dann könnten Sie Ihren Einkauf mit einem einzigen Geldschein bezahlen. Seit 2017 nämlich hat Fidschi einen ganz ungewöhnlichen Geldschein, der von der üblichen Stückelung in 5er und 10er Schritten abweicht: Die sieben Dollar Note.
Der Geldschein wurde von Fidschis Notenbank als Sonderbanknote in Umlauf gebracht und das gleich in der überwältigenden Anzahl von zwei Millionen Stück. Bei einer Gesamtbevölkerung von gerade einmal 900.000 Einwohnern sollte also jeder mindestens einen der begehrten sieben Dollar Scheine sein Eigen nennen dürfen. Doch warum hat der Ozeanische Inselstaat eigentlich eine solch ungewöhnliche Banknote?
Zugegeben, die Idee ist nicht ganz neu, auch in Deutschland gab es 1932 einmal „krummes“ Geld, das von der normalen Stückelung abwich, eine 4 Pfennig Münze nämlich. Dieses war in der Weimarer Republik eingeführt worden, um die Bevölkerung zu mehr Sparsamkeit anzuhalten. Der sieben Dollar Schein auf Fidschi hat jedoch eine ganz andere, und weitaus schönere Geschichte.
Sieben Dollar für sieben Helden
Der kleine Inselstaat Fidschi kann sich vieles rühmen, einer wunderschönen Naturlandschaft und atemberaubenden Stränden, zum Beispiel. Bislang war die Nation jedoch nicht unbedingt wegen ihrer sportlichen Höchstleistungen aufgefallen. Das änderte sich mit den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro. Damals gewann das Rugby-Team der Fidschis die erste Goldmedaille aller Zeiten für den abgelegenen Inselstaat. Die Mannschaft rund um den Kapitän Osea Kolinisau holte Gold im 7er Rugby, das 2016 erstmals als olympische Disziplin zugelassen war.
Im Spiel gegen Großbritannien, das ja immerhin als das Mutterland des Rugbys gilt, gewann Fidschi haushoch mit 43:7 – und stürzte das ganze Land in einen wahren Freudentaumel. Zwar nimmt Fidschi seit 1952 an den Olympischen Spielen teil, für eine Siegesmedaille hat es bis dahin allerdings nie gereicht. Kein Wunder also, dass die ganze Nation auf den Beinen war, als die Jungs ihre Heldentat vollbrachten. Um die Mannschaft zu ehren, wurde also – quasi im Siegesrausch – die Einführung des vielleicht ungewöhnlichsten Geldscheins der Welt beschlossen.
Eine Hommage an das Siegerteam
Seither kann man auf Fidschi mit dem bunten sieben Dollar Schein bezahlen, den das Gruppenbild der Siegesmannschaft ziert. Auch auf der Rückseite des Scheins wird die sportliche Leistung gewürdigt: Dort ist neben Teamtrainer Ben Ryan, der Kapitän Osea Kolinisau zu sehen, der mit dem Ball in der Hand siegesgewiss über das Spielfeld rennt.
Es bleibt abzuwarten ob die Bewohner Fidschis ihren sieben Dollar Geldschein wirklich als Zahlungsmittel verwenden, selbst wenn viele davon in Umlauf sind. Viele der sportbegeisterten Fidschianer werden ihren Olympia-Schein wohl eher als Andenken aufheben und noch ihren Enkelkindern erzählen, wie ihr Land zum ersten Mal in der Geschichte olympisches Gold holte. Sollten Sie in Ihrem Fidschi-Urlaub trotzdem das Glück haben, den 7 Dollar Schein als Wechselgeld zu erhalten, dann heben Sie ihn gut auf, denn womöglich steigt er ja noch im Wert!
Fotos by rbf.gov.fj