Neuseeland ist Traumziel zahlreicher Abenteurer, Naturliebhaber, Backpacker und Wanderer und bekannt für seine wunderschönen Naturlandschaften: Schneebedeckte Berge, zerklüftete Fjorde, sattgrüne Weiden, herrliche Strände und dichte Regenwälder machen aus Neuseeland ein echtes Naturparadies. Doch auch vor der Küste und unter Wasser hat Neuseeland so einiges zu bieten. Dabei gilt das Land, anders als beispielsweise Fiji oder Französisch Polynesien, nicht unbedingt als das Tauch-Eldorado der Welt – was vermutlich daran liegt, dass Neuseeland gerade zu Land so vieles zu bieten hat.
Doch es lohnt sich, auch einen Blick unter die Wasseroberfläche zu werfen: Vor der Nordinsel Neuseelands herrschen subtropische Bedingungen, die Fjorde schaffen ideale Gegebenheiten für Korallenriffe und schroffe Klippen, perfekte Lebensräume für unzählige Meeresbewohner. Dabei ist die Unterwasserwelt voller Vielfalt: Delfine, Robben, Pottwale und Haie, Thunfische, Königsfische, Marline und Schildkröten können das ganze Jahr über beobachtet werden.
Was das Tauchen in Neuseeland so spannend, aber auch so herausfordernd macht, ist die Vielfalt seiner Tauchgebiete: Von verwinkelten Höhlen über steil abfallende Gräben und Fjorde bis hin zu subtropischen Riffen und artenreichen Kelpwäldern ist in Neuseeland fast alles zu finden, was das Taucherherz begehrt. Neuseeland verfügt zudem über zahlreiche Meeresschutzgebiete und bietet großen Meeressäugern wie Walen, Delfinen und Robben eine Heimat. Das Praktische: Die meisten der herausragenden Tauchgebiete, sind ganz leicht vom Festland aus zugänglich, man kann jedoch auch ein Boot mieten, und damit zu den abgelegenen Riffen oder zu vorgelagerten Inseln fahren.
Beinahe die gesamte Küste der Nordinsel eignet sich hervorragend zum Tauchen. Ob in der Bay of Islands mit ihren warmen Gewässern, oder vor den Gewässern von Goat Island und der Poor Knights Island – hier gibt es unzählige Möglichkeiten, dem Festland den Rücken zu kehren und mal in die Tiefe abzutauchen. Aber auch die Südinsel bietet herausragende Ozeanabenteuer, zum Beispiel bei den Marlborough Sounds, die für ihre hervorragende Sicht unter Wasser bekannt sind.
Neugierig geworden? Wir stellen Ihnen die zehn besten Tauchspots Neuseelands vor!
» Poor Knights Islands
Die relativ warmen subtropischen Gewässer vor Poor Knights Island sind der perfekte Lebensraum für Delfine, Orcas und Rochen, die an zahlreichen Tauchspots in großer Zahl beobachtet werden können. Tiefe Grotten, steile Abhänge und lange, verwinkelte Tunnels sorgen dabei für faszinierende Taucherlebnisse und eine riesige Artenvielfalt. Schon Jacques Cousteau hat festgestellt, dass das Gebiet rund um Poor Knights Island zu den besten Tauchgebieten der Erde zählt – seinem Urteil kann man also getrost vertrauen!
» Bay of Islands
Die Bay of Islands ist riesig groß und voller Artenreichtum. Große und kleinere Fischarten leben hier unter perfekten Bedingungen, denn die Bay of Islands bietet durch ihre abwechslungsreiche Unterwasserlandschaft die verschiedensten Lebensräume für verschiedene Arten. Dabei zieht diese zauberhafte Bucht voller kleiner Inseln und Eilande vor allem passionierte Wracktaucher an: Gleich zwei gesunkene Schiffe, die HMNZS Canterbury und die Rainbow Warrior, das berühmte Greenpeace-Schiff, das einst von Frankreich versenkt wurde, liegen hier auf Grund. Beide Wracks sind über und über von Korallen und Anemonen bedeckt und bieten somit unzähligen Meereslebewesen ein außergewöhnliches Zuhause.
» Stewart Island
Rund um die wunderschöne Stewart Island leben unter anderem große Populationen von Seelöwen, Robben und anderen Meeresbewohnern: Seepferdchen sind hier ebenso in großer Anzahl anzutreffen wie Kabeljau, Makrelen und unzählige andere kleine und große Fische. Stewart Island eignet sich aufgrund seiner Gegebenheiten nicht nur für erfahrene Taucher, sondern auch für Tauchanfänger!
» Goat Island Marine Reserve
Die Gegend rund um Goat Island ist Neuseelands ältestes Meeresschutzgebiet und besitzt, dank seiner zerklüfteten Unterwasserlandschaft, ein riesiges Artenreichtum voller Vielfalt: In den riesigen Felsen, Riffen, Canyons und steilen Klippen leben unzählige bunte Fischarten, die es in dieser Form nur selten zu sehen gibt. Profitaucher und Anfänger kommen im Meeresschutzgebiet Goat Island gleichermaßen auf ihre Kosten.
» Marlborough Sounds
Die Marlborough Sounds, ein ausgedehntes Gebiet an Meeresarmen im Norden der neuseeländischen Südinsel, gehören zu den artenreichsten Tauchspots schon alleine wegen ihrer schieren Größe. Überall im Marlborough Sounds findet man nicht nur Riesenkrabben, sondern auch zahlreiche, zum Teil äußerst seltene Fischarten, die sich in den Klippen, Spalten und Riffen pudelwohl fühlen. Speziell die Region rund um Long Island ist ein wahres Tauch-Paradies und besonders auch für Anfänger sehr gut geeignet. Wracktaucher finden in der Region mit dem Wrack der MS Mikhail Lermontov, einem 1986 gesunkenen russischen Kreuzfahrtschiff, auf 12 bis 34 Metern ein wahres Eldorado.
» Coromandel Halbinsel
Die Coromandel Halbinsel und ihre vielen kleinen, vorgelagerten Inseln, bieten jede Menge hervorragende Möglichkeiten zum Tauchen, Schnorcheln und auch Angeln. Hier findet der neuseeländische Mao Mao Fisch eine geschützte Heimat, doch auch unzählige andere seltene Fischarten können hier beobachtet werden: Stachelrochen, Red Snappers, Aale und viele andere Arten finden rund um die Coromandel Peninsula ein Zuhause. Anfänger und Profitaucher kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten und können sich auf ausgedehnte Tauchtouren freuen.
» Milford Sound
Der berühmte Milford Sound ist ein wahrlich atemberaubender Fjord, der sich tief unter der Wasseroberfläche zu gewaltigen Schluchten und Canyons auswächst. Steile Klippen, riesige Felsen und breite Kanäle machen den Milford Sound zu einem so artenreichen wie anspruchsvollen Tauchrevier. Neben Delfinen, Robben und Seehunden findet man hier auch unzählige kleinere und größere Fischarten, Krebse und Krabben sowie wunderschöne intakte Korallenriffe mit einem atemberaubenden Artenreichtum und Farbspektrum. Die Tauchabenteuer im Milford Sound sind jedoch vorwiegend für erfahrene Taucher zu bewältigen.
» Tutukaka
Tutukaka liegt etwas nördlich der Nordinsel Neuseelands und profitiert von den warmen Strömungen der subtropischen Coral Sea, die zudem zahlreiche bunte Fischarten mit sich bringen. Die geologischen Formationen unter Wasser machen Tutukaka zu einem echten Abenteuerspielplatz für Rochen, Wale und Schildkröten – und natürlich für Tauchende. Gerade in den Sommermonaten sollte man sich also eine ausgedehnte Tauchsafari in Tutukaka nicht entgehen lassen.
» Kaikoura
Kaikoura ist die Must-See-Destination, wenn man Wale, Seerobben und Delfine sehen möchte: Mehrere Delfin- und Walartenarten wie der Große Tümmler, Orcas und sogar die riesigen Pottwale kann man hier beobachten. Außerdem leben rund um Kaikoura auch unzählige Seehunde, Robben und Schildkröten und natürlich jede Menge Seevögel, die die Insel vor Neuseelands Südküste ihr Zuhause nennen. Die planktonreichen Gewässer locken zudem jedes Jahr zahlreiche weitere Meeresbewohner an, sodass Kaikoura sich zum Hotspot für Whale Watching Touren etabliert hat. Doch natürlich ist es auch möglich, die sanften Riesen unter Wasser zu beobachten oder mit Delfinen zu tauchen.
Fotos: Coromandel tauchen by Matt Crawford, Bay of Islands by Shaun Jeffers, Goat Island by Camilla Rutherford, Milford Sound by Graeme Murray, via Tourism NZ; Rest Shutterstock – All rights reserved.