Das Känguru und der Emu zieren das australische Wappen. Beide Wappentiere sind ikonische Vertreter der einzigartigen Fauna des Kontinents und tief in der australischen Kultur verwurzelt. Außerdem teilen sie eine besondere biologische Eigenschaft – sie können nicht rückwärts laufen.
Diese einzigartige Charakteristik harmoniert perfekt mit dem historischen Motto „Advance Australia“ und steht für den stetigen Fortschritt und den unerschütterlichen Optimismus, der die nationale Identität prägt.
Was Sie schon immer über Kängurus wissen wollten
Das Känguru erscheint nicht nur auf dem Wappen Australiens, sondern auch auf der Währung und vielen anderen nationalen Emblemen. Es ist bekannt für die einzigartige Methode der Aufzucht seiner Jungen. Darüber hinaus gibt es aber noch weitere Eigenarten, die das Känguru zu einem ganz besonderen Beuteltier machen.
» Vielseitiger Lebensraum
Kängurus bewohnen eine Vielzahl von Lebensräumen, von den regenreichen Küstenregionen über die Savannen und das Bushland bis zu den trockenen Outbacks. Man unterscheidet vier Hauptarten: das Rote Känguru, das Östliche Graue Känguru, das Westliche Graue Känguru und das Antilopenkänguru. Ihre Ernährung basiert vorrangig auf Gräsern und kleinen Pflanzen, wobei sie erstaunlich wenig Wasser verbrauchen, was ihnen eine hohe Anpassungsfähigkeit an die verschiedensten Klimazonen Australiens ermöglicht.
» Das Känguru als Wirtschaftsfaktor
Kängurus stehen stellvertretend für den ganzen Kontinent und locken Millionen von Touristen nach Australien. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Tourismusindustrie. Doch Safaris im Outback sind nicht der einzige Beitrag zur Wirtschaft des Landes. Die Känguru-Industrie umfasst auch die Fleisch- und Lederproduktion. Diese Waren werden in die ganze Welt exportiert.
» Population – Mehr Kängurus als Menschen!
In Australien gibt es schätzungsweise 50 Millionen Kängurus, mehr als doppelt so viele wie Menschen. Sie leben in komplexen sozialen Gruppen, die je nach Art als Mob, Troop oder Court bezeichnet werden. Die große Population erfordert ein sorgfältiges Management, um ökologische Auswirkungen und landwirtschaftliche Interessen auszugleichen.
» Ökologische Vorteile wilder Kängurus
Auch in der Weidewirtschaft spielen Kängurus eine wichtige Rolle. Sie sorgen für Balance in den Ökosystemen, da sie das Pflanzenwachstum im Grasland kontrollieren und so die Brandgefahr auf nachhaltige Weise verringern. Ihre Anwesenheit fördert damit automatisch auch die Artenvielfalt, da sie durch ihre Weidefunktion Lebensräume für andere Arten schaffen.
» Erhaltungszustand dieser geschützten Art
Kängurus sind nach australischem Recht eine geschützte Tierart, wobei die kontrollierte Tötung erlaubt ist, um die Populationen zu kontrollieren und Schäden in der Landwirtschaft zu begrenzen. Es gibt verschiedene Programme und Richtlinien, die ein nachhaltiges Management und die Erhaltung der Känguru-Populationen gewährleisten.
» Außerordentliche Fähigkeiten zur Fortpflanzung
Das Neugeborene kommt nach nur 28 bis 33 Tagen auf die Welt und entwickelt sich dann im Bauchbeutel der Mutter weiter. Außerdem verfügen Kängurus über einen weiteren, besonderen Mechanismus bei der Reproduktion, die sogenannte embryonale Diapause. Sie unterbricht die Entwicklung eines Embryos, bis die Umweltbedingungen wieder günstig sind. Diese Strategie ist zwar nicht einzigartig im Tierreich, aber das Känguru ist ein wahrer Meister darin und kann eine Schwangerschaft bis zu zwei Jahre pausieren.
» Außergewöhnlich effizient
Die Sehnen in den Beinen der Kängurus wirken wie Federn, die elastische Energie speichern und sie bei der Landung wieder freisetzen. Auf diese Weise können sie mit minimaler Anstrengung große Strecken zurücklegen. Dank dieser effizienten Fortbewegung erreichen sie Geschwindigkeiten von bis zu 56 Kilometern pro Stunde und legen bei Bedarf in einer einzigen Nacht Distanzen von mehr als 24 Kilometern zurück.
Wissenswertes und Kurioses über Emus
Der Emu ist der zweitgrößte Laufvogel der Welt und kommt ausschließlich in Australien vor. Als Wappentier ist er weniger prominent als das Känguru. Das bedeutet aber nicht, dass er nicht auch einige interessante Fakten zu bieten hat. Hier sind unsere Favoriten.
» Einheimischer Lebensraum
Emus sind auf dem größten Teil des australischen Kontinents zu finden. Wie das Känguru bewohnen sie eine Vielzahl von Lebensräumen, von trockenen Wüsten bis hin zu dichten Wäldern.
» Größter einheimischer Vogel
Emus sind die größten in Australien heimischen Vögel. Ausgewachsene Exemplare werden zwischen 1,6 und 1,9 Meter groß und wiegen zwischen 45 und 60 Kilogramm.
» Ernährung und Futtersuche
Emus sind Allesfresser und ernähren sich von einer Vielzahl von Pflanzen und Insekten. Mit ihren langen, federnden Beinen können Emus schnell weite Strecken zurücklegen und ernähren sich von Insekten, Samen und Gräsern. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Verbreitung von Samen, die zur Ausbreitung vieler Pflanzenarten in Australien beitragen.
» Fortpflanzung und Jungenaufzucht
Die männlichen Emus sind für das Ausbrüten der Eier und die Aufzucht der Küken verantwortlich. Diese ungewöhnliche Fortpflanzungsstrategie ist ein weiteres Beispiel für seine exzellente Anpassungsfähigkeit. Ein typisches Gelege besteht aus 5 bis 15 Eiern, die das Männchen etwa acht Wochen lang bebrütet, ohne in dieser Zeit zu fressen oder zu trinken.
» Ökonomische und kulturelle Bedeutung
Eine weitere Gemeinsamkeit mit dem Känguru ist die wirtschaftliche Bedeutung des Emu für Australien. Sie werden wegen ihres Fleisches, Öls und Leders gezüchtet. In der Mythologie der australischen Ureinwohner nimmt der Emu einen wichtigen Platz ein und kommt in vielen traditionellen Geschichten und Zeremonien vor.
» Ein Meister der Anpassung
Emus haben sich perfekt an Ihren Lebensraum angepasst, was ihnen das Überleben in den verschiedenen Klimazonen Australiens ermöglicht. Dazu gehören lange Beine, die eine effiziente Fortbewegung über große Distanzen ermöglichen, die Fähigkeit, Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h zu erreichen, und ein einzigartiges Verdauungssystem, das ein Maximum an Nährstoffen aus der Nahrung extrahiert.
» Wassersparende Fähigkeiten
Emus kommen lange Zeit ohne Wasser aus, ideal für das Leben im trockenen Outback, denn sie verfügen über ein hocheffizientes Wassersparsystem. Sie können wochenlang ohne Wasser auskommen, indem sie Wasser aus ihrer Nahrung verstoffwechseln und ihre Aktivität in heißen Perioden reduzieren, um den Wasserverlust zu minimieren.