Sigatoka – Fijis „Salatschüssel“

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Wo: im Südwesten Viti Levus

Wie hinkommen: Mietwagen, Hoteltransfer

Für wen: alle

Am westlichen Ausläufer der Sun Coast liegt Sigatoka mit seinen knapp 10.000 Einwohnern etwa vier Kilometer von der Küste entfernt am Rande der fruchtbarsten Region des Landes. Das lebhafte Städtchen direkt am gleichnamigen Sigatoka River, mit 120 Kilometern der zweitlängste Fluss Fijis, ist für viele Besucher Startpunkt für Ausflüge zu den zahlreichen Highlights in die Region.

Außergewöhnlich grün ist es hier, mit vielen Obst-, Gemüse- und Zuckerrohr-Plantagen, was dem Sigatoka Valley auch den Beinamen „Fijis Salad Bowl“ eingebracht hat. In der Stadt selbst gibt es wenige einfache Hotels, die von Besuchern meist nur als Übernachtungs-Zwischenstopp genutzt werden. Die indische Community ist groß in Sigatoka, Fans von scharfen Currys kommen auf dem quirligen Markt und den kleinen Garküchen im Zentrum voll auf ihre Kosten. So gestärkt geht es weiter zu einer der zahlreichen Attraktionen in der nahen Umgebung.

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» Sigatoka Market

Sigatoka selbst bietet keine herausragenden Highlights. Sammelpunkt für Besucher ist der große Markt, auf dem sich zahlreiche Händler und alle Farmer der Region tummeln. Vor allem samstags morgens lohnt sich der Besuch, denn dann kommen die Bauern aus dem Tal und liefern die Ernte der Woche. Die Marktstände sind dann voll mit allem was Fijis Erde und auch sein Meer hergibt: Bananen, Ananas, Chilis, Mangos, Kokosnüsse, Fisch, Muscheln, Seegras und sicherlich auch das ein oder andere Lebensmittel, das Sie noch nie gesehen haben. Dazwischen bieten Händler leckere Süßigkeiten oder pikante Currys feil und auch Handgemachtes und Kurioses findet man an den Ständen. Wer ein besonderes Souvenir sucht, bringt ein Bula Shirt mit. Die farbenfrohen T-Shirts sind das fijianische Pendant zum Hawaiihemd, sie sind in den meisten Souvenirläden zu haben. Extratipp: Die großen Souvenirgeschäfte in Sigatoka sind oft überteuert, in den Seitenstraßen findet man viele kleine, lokale Händler, bei denen man Mitbringsel oft zu einem Bruchteil bekommt. Und: Handeln ist erwünscht!


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» Sigatoka Sand Dunes Nationalpark

Wichtigste Sehenswürdigkeit der Region ist dieser 650 Hektar große Nationalpark, der bereits 1999 zum UNESCO Weltnaturerbe ernannt wurde. Etwa 10 Minuten Autofahrt von Sigatoka Town entfernt,direkt am Meer erstrecken sich bis zu 80 Meter hohe und bis zu einem Kilometer breite Wanderdünen. Das Gebiet erkundet man zu Fuß auf einem ein- oder zwei-stündigen Wanderweg, der auch durch dichtes Waldgebiet und Graslandschaft führt und auf dem neben Geckos und Fledermäusen auch über 20 verschiedenen Vogelarten begegnet. Im zugehörigen Visitor Center erfährt man mehr über die auf dem Gelände gefundenen Artefakte der Lapita, der Ureinwohner Fijis, und kann einige Ausstellungsstücke besichtigen. Daneben ist es möglich den Nationalpark reitend zu erkunden. Schweißtreibend, aber unvergesslich ist sicherlich ein Partie Sand-Surfing auf den Dünen mit einem Bodyboard. Die Bretter müssen allerdings selbst mitgebracht werden, es gibt keinen Verleih vor Ort. Extratipp: Vermeiden Sie den Besuch über die Mittagszeit und tauschen Sie am besten Ihre Flipflops gegen geschlossene Schuhe, wenn Sie die Dünen besteigen. Der Sand ist teils extrem heiß.


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» Sigatoka River Safari

Mitten hinein ins grüne Herz der Insel geht es auf einer Flussfahrt auf dem Sigatoka River. Die beliebte, preisgekrönte Tour ist mittlerweile für viele Besucher der Region das Must-Do. Der 5-stündige Halbtagestrip startet üblicherweise in Sigatoka Town, von dort geht es zum Startpunkt ins 17 km entfernte Valley, wo die Flussfahrt auf einem Jet-Boot beginnt. Jedes Boot hat seinen eigenen Guide, der den Teilnehmern viel über die Region, die Bewohner und deren Kultur und Legenden beibringt. Zielpunkt ist eines der 15 Dörfer mit dem der Touranbieter zusammenarbeitet. Dort nimmt man an einer Kava Zeremonie teil, bekommt ein frisches Mittagessen und wird durchs Dorf mit seinen traditionellen Buren geführt. Jedes Dorf bekommt direkt einen Teil der Tourengebühren und kann so seine Lebensbedingungen aktiv verbessern, bereits erreichte Erfolge können ebenfalls vor Ort besichtigt werden.


  • Wo: Sigatoka River
  • Eintritt: 2 Touren, Start morgens 8:45 Uhr oder nachmittags 13:00 Uhr;
  • Mehr unter: https://sigatokariver.com/
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» Ecotrax

Auf ausgedienten Gleisen, auf denen früher Zuckerrohr transportiert wurde, gibt es die neueste Attraktion in der Region um Sigatoka: Die Ecotrax Velocipede, elektrische Gleisfahrräder für bis zu 4 Personen. Auf einer 12 Kilometer langen Route fährt man, geführt von einem Guide, entlang einer idyllischen Küstenlinie über Brücken und durch Waldgebiet, vorbei an Dörfern und Tieren. Ob man die Pedale des automatisch fahrenden Vehikels benutzt oder nicht, ist einem dabei selbst überlassen. Ziel ist der etwa 45 Minuten entfernte Vunabua (Frangipani) Beach, der sonst nicht zugänglich ist und an dem Sie eine Stunde Schnorcheln und Schwimmen können, bevor es wieder zurückgeht. Die Tour dauert etwa 3 Stunden. Sonnenschutz und Turnschuhe nicht vergessen!


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» Tavuni Hill Fort

Historisch Interessierte, die mehr über die Stammeskriege auf Fiji erfahren möchten, sollten einen Ausflug zum Tavuni Hill Fort in Erwägung ziehen. Die historische Stätte liegt auf einem Sandsteinhügel etwa 4 Kilometer nördlich von Sigatoka Town auf 90 Metern Höhe und bietet einen einzigartigen Ausblick auf den Fluss und das Tal. Auf dem Gelände befinden sich Überreste einerum 1800 errichteten Siedlung mit Verteidigungsanlagen: Ruinen von über 60 Wohnhäusern, Opfersteine, Gräber und Erdöfen kann man hier entdecken. Die Reste des Forts sind nur unzulänglich beschildert, daher ist ein Guide unerlässlich. Fragen Sie im Besucherzentrum nach einer geführten Tour!


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» Naihehe Höhlen

Eine der wichtigsten historischen Stätten auf Viti Levu befindet sich tief im Sigatoka Valley: die heiligen Höhlen eines der letzten indigenen Stämme der Fijis, den Sautabu. Zuerst spiritueller Versammlungsort, später auch Wohnort für mehrere hunderte Stammesmitglieder auf der Suche nach Schutz vor den Besatzern ist das Höhlensystem heute ein beliebtes Ausflugsziel, das allerdings nur mit einer geführten Tour besichtigt werden kann. Spannend ist ein Besuch vor allem deshalb, da die Sautabu auch Kannibalismus betrieben haben: ein halb gegessener Schuh des komplett verspeisten Reverend Thomas Baker, der den Stamm zum Christentum konvertieren wollte, kann heute noch im Suva National Museum besichtigt werden. Wie die des Reverends, nahm leider auch die Geschichte des Stammes kein frohes Ende… Wir verraten nichts, erfahren Sie es einfach selbst bei einer Führung durch die dunklen Räume der Naihehe Höhlen.



© Bilder: Sigatoka Überblick / Shutterstock | Dünen & Ecotrax & Markt / Tourism Fiji | River Safari / sigatokariver.com | Naihehe Höhle / offroadfiji.com | Tavuni Hill Fort / fijibure.com